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- [S2] Saalechronik, Daniel Eberhard Baring, (Johann Heinrich Meyer, Lemgo 1744), 1744., § 85 #10.
Heinrich Conrad Bierdmann Pastor in Salzhemmendorf. Ist anno 1687. hieselbst gebohren, und nach genossener privat Information seines Vaters sel. Johann Conrad Bierdmann, nebst einem Bruder Johann Julius erstlich in das Gymnasium zu Hildes-heim gesandt. Und weil unter dem ehemahligen berühmten Rectore M. Tob. Eckhard das Quedlinburgische Gymnasium in grossen Ruff kam, brachte sein sel. Vater diese seine beyde ältesten Söhne, nebst mir (Daniel Eberhard Baring), anno 1706. auch dahin, und wurden dieselbe in die erste Classe, ich aber in tertia eingeführet, frequentirten solches bis 1708. von dannen er nebst seinem Bruder auf die Universität Helmstädt zog. Hörete hieselbst die belobten Männer J.A. Schmidium, Widegurgium, Ritmeierum, Weisium, Hardtium, Wagnerum, und andere. Nachdem er nun seine studia academica zu Helmstädt ab-solviret, überkam er bey dem jungen Herrn von Wülffen zu Mönchshof im Lippischen die Hofmeisterschaft, informirte denselben einige Jahre. Als aber sein Vater begunte schwächlich zu werden, wurde er demselben adjungiret, folget nach dessen Ableben ihm in dem Pastorat, und starb in Salzhemmendorf an der Wassersucht den 3.ten Febr. Anno 1740.
Auf dem ihm gesetzten Leich-Steine lieset man auf der einen Seite folgende Verse:
Ein sæclum reisset uns zwey Priester auf die Bahren
Klagt jetzt Salzhemmendorf betrübet und verwirrt,
Zwey Bierdemänner sinds, die Biedermänner waren,
Der Nahme blüht so lang hie Salz gesotten wird.
Der Heyland nennet dort (Matth. V.) die Priester Salz der Erden,
Und solches hieß mir Recht der selge Bierdemann,
Sol dir Salzhemmendorf dis Salz geraubet werden,
So stimmest du mit Recht die Trauer-Lieder an.
Doch gönn ihm diesen Tausch, wornach er so gestrebet,
Gönn ihm, daß Jesus ihn mehr als du lieb gewann,
Er starb, und stirbt doch nicht, er hat zwar hie gelebet,
Doch dort geht allererst sein bestes Leben an.
Auf der andern Seite lieset man dies:
Hiob. XIV. 14.
Ich harre Täglich, dieweile ich streite, bis daß meine Äenderung komme.
Hier erwartet die aufweckende Stimme seines Erlösers der sterbliche Theil des Hochwohl-Ehrw. H.C. Bierdemanns treufleissigen 24. jährigen Prediger allhier, ist 1687. den 1. Aug gebohren, a. 1716, dem Vater adjungiret, und 1732 im Amte gefolget, a. 1839. den 10. Febr. mit Catharinen Elisabeth Seboden sich trauen lassen, die ihm diesen Stein, ihm zum Ehrenmahl, uns sich zum Denkmahl der Sterblichkeit setzen lassen.
Neh. XIII.
Gedenke meiner, mein Gott, im Besten.
- [S3] Sonstiges, 1721.
Abschrift der Inschrift eines Gedenksteins an der Süd-Ost Ecke der Kirche von Salzhemmendorf:
Herr Joh. Conr. Bierdeman, gebohren zu Dudensen im Amt Neustadt am Rübenberge Ano 1655, ward Subc. Rector in Hannover 1683 im Martio, wars Prediger des hannoverschen Erbprintzen Georg Ludovic in Ungarn 1685, Prediger alhier zu Saltzhemmendorff 1686, starb bei seinen H. Schwiegersohn dem Amtman in (T)Hedinghausen und ist alda in der Kirche begraben. D 4. Octobr 1732 alt 78 Jahr
Dessen Ehe Frau Anna Maria Mauors seel. H. Hennig Manors Superintendenten zu Stelerburg im Wolfenbuttelschen Eickgericht Tochter, gebohren zu Bruggen 1663, vereheligt 1685, eine Mutter von Söhnen und Töchtere, gestorben d. 9. April 1721, alt 56 Jahr ...(vermutlich: ruht) unter diesem Stein.
Im Original ist der Text ohne Satzzeichen und ohne Kommata geschrieben.
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