Quellen |
- [S3] Sonstiges.
Lehrer Scholle wurde 1819 in Ildehausen geboren, hatte das Lehrerseminar in Wolfenbüttel besucht und bliebt von seinem 25. Lebensjahr bis zu seinem Tode ununterbrochen in dem schweren Amt der Jugenderziehung.
Es scheint uns heute unmöglich zu sein, die große Zahl von Kindern in dem kleinen Raum unterzubringen, geschweige denn zu unterrichten! Im Jahre 1850 waren es 159, in den Jahren des Eisenbahnbaus in Naensen noch viel mehr!
In einem Bericht des Pastors Teichmann heißt es kritisch über Ferdinand Scholle: ?Leben und Wandel verweltlich, stets nach Zerstreuung suchend. Fleiß und Berufstreue mäßig, obgleich nicht unbegabt, als Kirchendiener untadelig, besonders tüchtig im Schreiben und Singen.? Wie froh werden aber Lehrer und Kinder gewesen sein, als 1875 in die größere neue Schule (das heutige alte Schulhaus!) einziehen konnten! Neben dem Schul- und Organistendienst hat Kantor Scholle auch innerhalb der Gemeinde viel geleistet. ( Männergesangverein u. a. ). Als er 1885 noch fast 9 Jahre im neuen Schulhaus tätig war und mit 66 Jahren wegen Altersschwäche seinen Beruf aufgeben musste, war ihm kein ruhiger Lebensabend mehr beschieden; denn bald trug man ihn zum Friedhof hinaus.
- [S50] STA Wolfenbüttel.
Schule, auf dieser Stelle stand früher der Hof Nr. 17, gebaut 1873 / 1874
Band III Seite 522: am 5.9.1874 Gemeinde verkauft an Kleinköter Heinrich Strohmeyer das alte Schulhaus Nr. 49
- [S50] STA Wolfenbüttel.
2661 Geschehen im Herzoglichen Amtsgerichte Greene, am 24. Oktober 1874
Gegenwärtig: Amtsrichter Brinckmeier und Protokollführer Kleine
Es erschienen heute freiwillig
1) Dreiviertelspänner Wilhelm Ebrecht und dessen Ehefrau, Friederike, geb. Weyberg aus Naensen
2) der Ackermann und Gemeindevorsteher Heinrich Falke daher, Namens der Gemeinde Naensen, wurde von selbigen nach stehender Kaufkontrakt vereinbart:
§ 1 Die Ehefrau des Dreiviertelspänner Wilhelm Ebrecht, Friederike, geb. Weyberg verkauft mit Zustimmung ihren, mit gegenwärtigem Ehemannes von den Zubehörungen des ihr eigentümlich zu gehörigen zu Naensen Nr. assec 51 belegenen und ihrem Ehemanne zum Heiratsgute verschriebenen Dreiviertelspännerhofes und zwar von einem an der Westseite des Hofes belegenen Garten ein Terrain von 25 Ruten Größe unter ausdrücklicher Verzichtleistung auf die wegen der Veräußerung von Brautschatzgrundstücken bestehenden gesetzlichen Verbote an die Gemeinde Naensen um und fanden verabredeten Kaufpreis von 175 Talern, auch wörtlich Einhundert und Fünf und Siebenzig Talern und soll das von kauften Terrain von der Käuferin der nun erbauten Schule Nr. assec 94 in wirtschaftlicher Beziehung als Zubehör beigelegt werden.
§ 2 Von dem Verkaufe bleiben ausgeschlossen die auf dem verkauften Terrain befindlichen Bäume, wogegen die dasselbe einschließende Befriedigung der Käuferin ohne besonderer Entschädigung Fortsetzung fehlt
In fidem Kleine
Apponant. Acta den Verzins der alten Schule zu Naensen betreffend.
(Sind an Herzoglichen Kreisdirektion in Gandersheim gez.
Wie froh werden aber Lehrer und Kinder gewesen sein, als 1875 in die größere neue Schule (das heutige alte Schulhaus!) einziehen konnten! Neben dem Schul- und Organistendienst hat Kantor Scholle auch innerhalb der Gemeinde viel geleistet.
( Männergesangverein u. a. ). Als er 1885 noch fast 9 Jahre im neuen Schulhaus tätig war und mit 66 Jahren wegen Altersschwäche seinen Beruf aufgeben musste, war ihm kein ruhiger Lebensabend mehr beschieden; denn bald trug man ihn zum Friedhof hinaus. Sein Nachfolger war Wilhelm Jahn, geboren 1862 in Kästorf bei Vorsfelde, besuchte die Realschule und das Seminar in Wolfenbüttel und kam 1885 hierher. Er wurde 1886 fest angestellt und erhielt 1912 den Kantortitel. Damit entfiel für ihn der ?niedere Küsterdienst? (Läuten der Glocken, Herrichten der Gesangstafeln u. a.). Aus Gesundheitsgründen ging er jeden Tag nach der Hube. Nach seiner Pensionierung am 30.09.1918 zog er nach Einbeck, wo er bald darauf starb.
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