Quellen |
- [S117] Chronik von Damm.
Bei dem Aufstand der Gilden am 17.4.1374, bei dem Bernds Bruder Tile am 19.4.1374 enthauptet wird... (siehe Bruder Bernd Notizen) Bürgermeister Tile v. Damm kostete ein Missverständnis das Leben. Wegen der Schulden durch die Lösegelder war der gesamte Rat der Stadt 14 Tage nach Ostern 1374 versammelt. Auch die Gildemeister waren dazu geladen. Tile schlug vor, auf jeden Scheffel Korn, der eingeführt wird, einen braunschweigischen Pfennig zu legen. "Helft uns!" Da schlich sich ein Kleinschmied aus dem Saal, lief in den Hagen und schrie: " Der Rat hält die Gildemeister mit Gewalt gefangen!" Darauf rottete sich das Volk zur Befreiung zusammen. Rat und Gildemeister hatten inzwischen in Ruhe ihre Häuser aufgesucht, der Böse aber schürte die Volkswut. Gegen Tile richtete sich der Auflauf zuerst, wohl weil er der Wortführer des Rates war... verließ sein Haus "Zu den Türmen" und versteckte sich in einer geheimen Kammer des Nachbarhauses, bis
sich das Strohfeuer gelegt hätte. Die Aufrührer trieben sogar sein Weib und die Kinder aus dem Haus, nackend und voller Hohn, warfen Feuer in das Haus und raubten, was ihnen gefiel. Eine Magd verriet Tiles Versteck. Nach zwei Tagen Gefängnis (am 19.5.1374) zerrte ihn der Volkshaufen auf den Hagenmarkt. Dort war schon der Sandhaufen geschichtet, ihm und Bürgermeister Hans von Hinstede das Haupt abzuschlagen. Als Tile zum Todesstreich niederkien sollte, konnte er wegen seiner Gicht und Wohlbeleibtheit das Knie zum Todesstreich nicht beugen. Deshalb brachte man seinen Stuhl herbei, er starb ohne Zittern. Als niemand aus der Gafferschar bereit war, das Schwert zu führen, sprang ein Mensch, den er als Pate aus der Taufe gehoben hatte, auf und schlug ihm aus freier Wahl den Kopf ab... (Quelle: AR Greve, Klaus Rieken 2003)
Ratsherr Altstadt Braunschweig 1339- 19.5.1374, Provisor des Marienhospitals 1358-1367, Lehn in Vogtsdahlum 1344, besitzt Haus Nr. 93
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