Quellen |
- [S71] Chronik.
Ratsherr, Fernhändler, Braunschweigs größter
Bürgermeister zwischen 1386-1419, 1387 beschwört den Landfrieden, Lilienventhe 1384, gegründet, Ratsherr zwischen 1380-1419, Altstadt- Braunschweig. Führer der Braunschweiger in der Schlacht zu Winsen , nach der Schlacht von Winsen am 28.5.1388 zum Ritter geschlagen, Testament: 1420 Altstadt Braunschweig, besitzt Haus Nr. 124 / 76. Wohnt mit seiner Familie auf dem Vecheldeschen Hof, erwirbt als Fernhändler ein erhebliches Vermögen und ist am Ende seines Lebens ein schwerreicher Mann, mehrfacher Hausbesitzer, Lehnsnehmer der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, sowie Bischhöfe von Hildesheim. Versucht nach der großen Revolution 1374 zwischen den Handwerkergilden und den führenden Geschlechtern zu vermitteln. 1401 Gewandschneidergilde, 1407 Dreieinigkeitsaltar in St. Martini gestiftet, vermittelt 1413 den ausgebrochenen ?Pfaffenkrieg?
- [S71] Chronik.
Vergeblich bestürmte Herzog Heinrich den Rat; er musste unverrichteter Sache wieder abziehen. Aber noch einmal wagte sein Bruder Friedrich, er, dem die Stadt die Huldigung geleistet hatte, den Versuch. Mit seinem Bruder erschien er hilfeflehend in der Stadt. Da ließ sich der Rat bewegen, den Fürsten in ihrer Not beizustehen. Sofort wurde zum Heereszug gerüstet. Herzog Friedrich sandte 800 Wagen in die Stadt. Sie wurden mit Waffen und Schützen beladen und mitsamt dem herzoglichen Kriegsvolk nach dem bedrohten Celle entsandt. In der Nähe dieser Stadt, bei Winsen a.d. Aller, kam es am Fronleichnamstag 28.Mai 1388 zur Entscheidungsschlacht. Die Welfen erfochten einen glänzenden Sieg; das Land Lüneburg war für ihr Haus gerettet. "Da war ok to ridder geslagen eyn Borger van Brunswik, de heit Herman von Vechelde" ? so meldete mit schlichten Worten die Chronik. Warum widerfuhr gerade diesem "Bürger" solch hohe Ehre? Wir wissen es schon, Herman von Vechelde war nicht bloß ein schlichter Bürger, er war der Große und zur Zeit amtierende Bürgermeister der Altstadt. Er hat also nicht nur den Welfen die erbetene Hilfe zugesagt, er ist auch selbst mit in den Kampf gezogen, selbstverständlich an der Spitze des Aufgebotes seines Fürsten. Seine männliche Haltung wurde mit dem Ritterschlag belohnt. Schon die Zeitgenossen erkannten die zukunftsweisende Bedeutung des Winsener Tages, ohne den das spätere Königreich Hannover nicht zu denken wäre.
An der Brüdernkirche, dem Heiligtum der beliebten Bettelmönche, verewigten die Bürger ihren großen Sieg mit der noch heute vorhandenen Inschrift: "Anno Domini CCCXXXVIII (!) in des hilgen lichnams daghe wunnen de vorsten van Brunswik den strid vor Wynsen"
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