Quellen |
- [S50] STA Wolfenbüttel.
Hof von Amtmann Niebecker, Ackerhof Nr. 44, Hägergerichtsurteilsträger, hat 82 Morgen Land
Hof Nr. 44 am 12 März 1685 übernommen
- [S50] STA Wolfenbüttel.
Heinrich Leifold ist 1. Großköter Nr. 17 in Naensen. Er hat den Hof am 12 Mar 1685 vom Amtmann Niebecker übernommen
- [S50] STA Wolfenbüttel.
Erbregister Amt Greene: 1548: Curdt Schirmer hat diesen Kothof mit 2 Hufen Land, ist sein Frei- und Hegergut, hat
es gekauft von Hanßen Papenberg zu Greene und auch von den Wienecken im Amte Grubenhagen. Er gibt an das Freiengericht zu Naensen den Freienzins von 6 gl, 6 ½ Himten Rogen und auf dem Hegergericht Herzog Heinrich zu Braunschweig hat ihm und seine Hausfrau ihr lebenslang die Dienstfreiheit davon verschrieben, doch gibt er jährlich 1 ½ Taler Dienstgeld. Da dieser Curdt Schirmer auch mit Einwilligung des Herzogs die Ackerhöfe Nr. 22 und 23 ?an sich gelöst? hatte und auch ½ Hufe des Ackerhofes Nr. 46 als sein Freigut besaß, ist es wahrscheinlich, dass von ihm die Berechtigung dieses Hofes Nr. 17, eine Schafherde allein halten zu können, herrührt. Er hatte auch den 4. Teil des Zehnten vom Kloster Amelungsborn an sich gelöst und ebenso ist ihm die Schäferei (die damals neben der Gemeindeschäferei bestand) verschrieben. Curdt Schnorr, Schirmer
STA Wolfenbüttel 19 Alt Nr. 70 Erbregister Amt Greene 1598: 6. Großkothof, Curdt Schirmer, spätere Besitzer:
Heinrich Leiffold, Ahrend Leiffold, Christoph Wienecke
1620 ? 1621: Conrad Schirmann Erben
Landesbeschreibung 1686: Heinrich Leifhold, 58 Morgen Erbland, Herzog, wüste
Contributions-Beschreibung Amt Greene 1698 Blatt 68: Heinrich Leifhold, (Vater des Schulmeisters Leifhold). Der Hof ist nicht bebauet. 60 Morgen Meierland, 1 Morgen Garten, 1 ½ Fuder Wiesenwachs, 3 Pferde, 2 Kühe, 2 Rinder, gibt monatlich 8 ggl 6 ½ Pfg
Contributions-Beschreibung Amt Greene 1717 Blatt 71: Brinksitzer Ahrend Leifhold, Rademacher
Contributions-Beschreibung Amt Greene 1719 Blatt 71: Ahrend Leifholt olim Heinrich Leifholt. Er hat als Wohnstelle
die Brinksitzerstelle Nr.17, während die Hofstelle des Großkothofes lange Zeit wüst blieb. 82 ¼ Morgen Erbland,
3 Pferde, 4 Kühe, 1 Rind, 3 Schweine
Brinksitzer Nr. 17, Arend Leifholt nunc Henning Andreas Wienecke hat ¼ Morgen Garten, ist frei. Derselbe besitzt noch
einen Großkothof.
Contributions-Beschreibung Amt Greene 1733 Blatt 233: Christian Wienecken olim Ahrend Leifholt: 4 Pferde, 3 Kühe
4 Schweine
StA Wolfenbüttel 20 Alt Nr. 274 Dorfbeschreibung Naensen 1758: Dorf- und Feldbeschreibung Naensen 1758:
Christian Wienecken bewirtschaftete den Hof von seiner Brinksitzerstelle Nr. 17 aus. Außer der Schäferei, keine Gebäude des alten Leifholdschen Hofes vorhanden Hennig Andreas Wienecken ? : Der Großkothof hat keine Hofstelle, doch 2 Morgen 30 Ruthen Garten, 101 Morgen 70 Ruthen Acker, 1 Morgen 115 Ruthen Wiese. 4 Pferde, 2 Kühe, 3 Schweine
Gutsherr: Fürstliche Kammer, Dienst: Jährlich 40 Tage mit dem Spanne und 6 Tage mit der Hand
Die Brinksitzerstelle Nr. 17: Hofraum 48 Ruthen, Garten 36 Ruthen, kein Vieh. Dienst mit der Hand.
Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel 8 Alt Greene Nr. 164: Bericht der Gemeinde Naensen Amt Greene betreff Kontribution 22.12.1781: 6. Großköter, Arens Leifholt jam Hennig Andreas Wienecke, hat 105 Morgen 70 Ruten, davon 30 Ruten wüste, Freigericht 6 ½ Himpten Roggen, vom Wildland, wenn es bestellt 6 Himpten Hafer, Hofzins 2 ggl. Von der Schäferei zu 200 Stück ans Amt 1 Taler 2 ggl 8 Pfg 10. Brinksitzer Nr. 17, Arend Leifholt nunc Henning Andreas Wienecke hat ¼ Morgen Garten ist frei. Derselbe besitzt noch Großköterhof
1812: Ernst Heinrich Wienecken: 101 Morgen 70 Ruthen Acker, 1 Morgen 115 Ruthen Wiesen
Christian Wienecken
1865: Separation: Interimswirt August Wilhelm
für Auguste, Anna und Caroline Wienecken, die Töchter des verstorbenen Christian Wienecken
Hofstelle: 88 Ruthen, Acker: 124 Morgen 51 Ruthen, Wiesen: 7 Morgen 15 Ruthen, Anger: 58 Morgen
22 Ruthen, zusammen: 190 Morgen 56 Ruthen
Für den Schäfereigerechtsamen, auf der gemeinsamen Weide 300 Schafe hüten zu können, war die große
Angerfläche auf dem Berge als Abfindung dem Hof zugeteilt.
1828: Wohnhaus abgebrannt
1847: Der Hof wird aufgebaut. Die frühere Hofstelle, Brinksitzerstelle Nr. 17. kaufte der Musiker Eishold aus Greene, dann die Gemeinde als Platz für die neue Schule.
1936: Hermann Schlimme:
Hofstelle: 18 a 34 qm, Acker: 20 ha 14 a, Wiese: 7 ha 7qm, zusammen: 27 ha 32 a 41 qm
4 Pferde, 23 Stück Rindvieh, 61 Schweine und Ferkel
Hermann Schlimme, Großköter und Brinksitzer Nr.17. gebaut 1847 und 17b
Die Abstammung von dem Schulmeister Leifold ? Johann Justus Leifold lässt sich an Hand der Kirchenbucheintragung nicht genau nachweisen. Vom letzten verschwundenen Ackermann Jobst Heinrich Leifold ist keine Geburt eingetragen.
Heinrich Leifold ist 1. Großköter Nr. 17. Er hat den Hof am 12.3.1685 vom Amtmann Niebecker übernommen.
Er war auch Krüger in Naensen. Vorbesitzer Curdt Schermer.
Hofstelle Nr. 17 1864 ? 1873: Kauf der Hofstelle 350 Taler
Besitzer Musikus Georg Eysholdt aus Gandersheim. Wohnte auch in Greene, Leinestraße Nr. 13
- [S50] STA Wolfenbüttel.
Freiengericht in Naensen (Das Freiengericht tagte bis 1765 in Naensen und von 1766 in dem Krug Mühlenbeck bei Brunsen).
Am 30.2.1716 lässt sich setzen Arend Leifhold in seine Erbköterei mit 3 Hufen Erbland und Wiesen, die er von seinem Vater Heinrich Leiffold geerbt. Letzterer hatte sich am 8.2.1685 ansetzen lassen.
Amtshandelsbuch Greene Seite 499
Am 30.9.1718 hatte Ahrend Leiffold wegen seiner Schäferei viele Zwistigkeiten, weil die Gemeinde auch einen Schäfer hatte. Um diese Zwistigkeiten abzuschaffen, verpachtet die Gemeinde ihre Schäferei auf 6 Jahre an Leiffold
Freiengericht in Naensen Seite 104 Jahr 1723 (Das Freiengericht tagte bis 1765 in Naensen und von 1766 in dem Krug Mühlenbeck bei Brunsen).
Am 6.10.1723 lässt sich setzen Catharine Reiners in eine Großköterei mit 82 ¼ Morgen Land und 1 ½ Morgen Wiese, so sie von ihrem verstorbenen Mann Arend Leiffold geerbt.
- [S3] Sonstiges.
Familie Leifold in Naensen
Die Familie Leifold gehörte zu den Alteingesessenen in Naensen, deren Name bereits 1567 im Greener Erbregister erwähnt wird. Von dem ersten, durch erfassbare Daten, genannten Daten, genannten Heinrich Leifold berichtet das Hägergerichtsprotokoll 1660. Ihm und seinen Brüdern wird eine Hufe Hägerlandes in Stroit bestätigt, die sie von ihrem Vater Zacharias Leifold, gestorben 1658 geerbt haben. 1685 erwarb Heinrich Leifold, als Krönung seines Lebenswerkes vom Amtmann Niebecker einen 2 Hufen umfassenden Großkothof. Sein Landbesitz erhöhte sich auf 82 Morgen. Die Berufung als Urteilsträger ins Hegergericht zu Wenzen verdankte er sicher seinem hohen Ansehen als Großköter, Krüger und Altarist. 1714 wirkte er dort zum ersten Male mit dem Pastor Schomburg aus Brunsen als Assessor, dem reitenden Förster Peter Hinrich Greene-Wenzen als Beisitzer und dem Groß- und Kleinköter, Krüger Andreas Metje aus Brunsen-Mühlbeck. Leider konnte Heinrich Leifold diese Amt nur 2 Jahre, bis zu seinem Tode 1716, ausüben. Als Großköter folgte der Sohn Ahrend. Dieser blieb ohne männliche Erben. Deshalb ging der Hof Nr. ass. 17 an den Schwiegersohn Hans Christian Wienecke. Der spätere Schulmeister Johann Just (Jost) wurde am 2 Juni 1673 als zweiter Sohn geboren. Zu seinen Paten zählte der Pastor loco Ehrn Johannes Möhle, der vielleicht seinen späteren Lebensweg beeinflusste. Ein Hinweis auf seine weitere Ausbildung könnte in der Übernahme der Patenschaft für den ältesten Sohn Arnold Gottfried, getauft 1697, durch den Gandersheimer Pastor Arnold Gottfried Ballenstedt vermutet werden. Hier taucht die Frage der Beziehung zu Ballenstedt und zur Stiftsschule auf. Der Stiftsrat und Senior Christian Wilhelm Probst nahm Ballenstedt 1684 als Hauslehrer in seine Familie auf. Das 1688 übernommene Rektorat an der Stiftsschule gab Ballenstedt 1696 auf, um sich nur seinem geistlichen Amte zu widmen, anfangs als Vikar an der Stiftskirche, 1705 zum Compastor ernannt und endlich als Hofprediger und Beichtvater der Äbtissin. Nach dem Tode des Kantors Hermann Weber stellte der Superintendent Ludolph Faber aus Greene Johan Justus Leifold dem Konsistorium als geeigneten Nachfolger 1694 vor. Faber erwähnt, Leifold habe bereits in Einbeck und anderswo Schule gehalten, außerdem wären seine noch lebenden Eltern in der Lage ihm, in diesen beklemmenden Zeiten eine kleine Beysteuer zu geben. Das Konsistorium meldete keinen Widerspruch an sondern verfügte seine baldige Einführung als Organist und Schuldiener. Nach der Bestätigung im Amt schloß Leifold am 12 Juni 1694 die Ehe mit Anna Marie Kettler, Tochter des Meisters Henrich Kettler aus Delligsen. Der Ehe entsprossen sechs Kinder. Zu den Einkünften aus seinem Amt einschließlich der damit verbundenen Ländereien, standen ihm außerdem Einnahmen aus 15 Morgen Hegerland in Stroit, 6 Morgen Land in Naensen und einige Zinseinnahmen zur Verfügung. Laut Protokoll des Freiengerichts, 1716 lässt er sich setzen in zwei Morgen Erbland und einen kleinen Hof, worauf er sein Häuslingswesen setzet. Dieses Grundstück kaufte Leifold von seinem Bruder Ahrent, dem Besitzer des väterlichen Großkothofes Nr. ass. 17. Die Aussteuer seiner Kinder konnte sich mit denen der Kleinköter durchaus messen. Zum Vergleich sei hier, der im Amte Greene am besten dotierte Kantor Johann Jakob Geffers herangezogen(1718-1764), der außer seinem Großkothof in Greene, dem so genannten Kantorhofe, einen weiteren in Naensen, Nr. ass. 28 besaß. Diesen veräußerte Geffers, um seinem Schwiegersohn in Wenzen einen gleichwertigen zu kaufen. Geffers und Leifold können natürlich nicht mit den auf schlechter dotierten Stellen sitzenden Schulmeistern verglichen werden, die ihren Unterhalt nebenbei als Schneider, Schuhmacher oder Leineweber mühsam verdienen mussten. Leifold bittet nur einmal während seiner Dienstzeit beim Konsistorium um eine Zuweisung für erlittene Schäden, verursacht durch Hagelschlag, Diebstahl und entgangene Einnahmen durch die Bewohner des 1708 aufgerichteten und nach Naensen eingepfarrten Vorwerkes Weddehagen. Erst 1734 wurde der Schulmeister zum Urteilsträger im Hegergericht ernannt. Die gleiche Funktion übte er in dem zu Naensen abgehaltenen Freigericht aus. Er starb hochbetagt 1749 im Alter von 76 Jahren. Die Nachfolge im Schul- und Opferdienst sowie in den Ehrenämtern übernahm sein Schwiegersohn, der aus Wangelnstedt, Amt Wickensen, kommende Schulmeisterssohn Justus Ludolph Reuß. Männliche Nachkommen von ihm leben noch heute in Brunsen. Von seinem Sohn, Heinrich Friedrich Mathias, geboren am 24 April 1702, behauptete der Schulmeister, dieser sei zum Studieren inclinieret. Über diesen ferneren Lebensweg liegen keine Nachrichten vor. Ein weitere Sohn Johann Heinrich, geboren 1698 und gestorben 1771 setzte die Reihe der Leifolds in Naensen fort. Die Herren von Steinberg bemeierten1734 Johann Henrich Leifold mit dem Ackerhof Nr. ass. 44 in Naensen. Dieser Johann Henrich Leifold arbeitete vorher auf dem Gute der Herren von Berkefeld in Rittierode und bewohnte dort mit seiner, ebenfalls aus Naensen stammenden Frau Anna Schlimme ein eigenes Häuslingshaus. Sein Sohn und Nachfolger Jobst Heinrich wurde 1724 in Rittierode geboren. Leider gibt es über die Gründe der Bemeierung von Johann Henrich keine Unterlagen. Mit ihm erreichte die Familie Leifold ihren höchsten Status im bäuerlichen Leben. Sich um diesen Hof rankende Erzählungen blieben bis heute bei den Alteingesessenen erhalten. Der zweite Leifold, der noch in Rittierode geborene Jobst Heinrich verschuldete während des siebenjährigen Krieges mit verursacht durch Missernten, den Ackerhof übermäßig und geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Haft, bedingt durch die Verurteilung wegen eines Pferdediebstahls, entzog er sich durch die Flucht und blieb verschollen. Sein Nachfolger Son Johann Ludwig fand nach seiner Volljährigkeit einen verschuldeten Hof, mit verkommenen Gebäuden, ohne Vieh und Geräte vor. Der Hauptgläubiger, Harm Jürgen Brinkmann Nr. ass. 18 bot zu den, von ihm gestellten Bedingungen, seine Vermittlung an. Die Voraussetzung bildete die Teilung des Leifoldschen Ackerhofes und des Brinkmannschen Kleinkothofes je zur Hälfte, 1778. Daraus entstanden der Halbspännerhof Leifold als Abstieg und als Aufstieg der Halbspännerhof Brinkmann. Ludwig Leifold heiratete vielleicht unter leichtem Zwang, eine Tochter seines Wohltäters Harm Jürgen Brinkmann. Als letzter Leifold und Nachkomme des Schulmeisters betrieb Christian Leifold den Halbspännerhof. Dessen Sohn Ernst war körperlich nicht in der Lage den Hof zu bewirtschaften, deshalb heiratete 1838 Johann Heinrich Schlimme ein Sohn des Ackermannes Schlimme Nr. ass. 46 dort ein. Das Hofgrundstück von Nr. ass. 44 erwarb die Gemeinde und die Feuerwehr brannte die Gebäude des von Schicksalsschlägen heimgesuchten Hofes ab. Durch Ahnengleichheit sind alle alten Naenser miteinander verbunden. Im besonderen Maße trifft dieses für die Familie Leifold zu. Der im Hägericht als Hägergrefe genannte Krüger Andreas Metje besaß in Brunsen einen Groß- und Kleinkothof. Diese bewirtschaftete er vom Mühlenbecker Krug aus. Dort schenkte Metje nicht nur Bier und Branntwein aus, sondern musste sich auch der Bewirtung und Beherbergung durchreisender Gäste widmen. An weiteren Aufgaben fielen ihm zu der Einzug von Wegegeld, Erhebung der Zollgebühren und die Erledigung anderer, teilweise unangenehmer Geschäfte, die der Betrieb eines stark frequentierten Kruges in damaliger Zeit mit sich brachte. Den Krug berührten zwei wichtige Postlinien Hannover-Kassel und Braunschweig-Holzminden. Die Söhne und Enkel von Andreas Metje bewirtschafteten u. a. die Krüge in Dörshelf-Delligsen, Langenstruck-Naensen und Sebexen. Sie durften sich, was ihre finanzielle Position betraf, immerhin zur ländlichen Obershicht rechnen.
Quellen: Staatsarchiv Wolfenbüttel, Leichenpredigt von Pastor Ballenstedt, Herzog August Bibliothek (Stollberger Sammlung Nr. 4252). Hans Ehlers, Greene im Wandel der Zeiten, Bad Gandersheim 1967. Landeskirchliches Archiv Braunschweig Naensen Nr. 44, Kirchenbücher von Brunsen, Naensen, Ahlshausen. Akten 4 Alt 18 Nr. 79 / 271, 21 Alt Nr. 272/293/615/890
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