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- [S108] Brief aus Amerika.
Lehrer Levin Blume aus Worden schreibt seiner Schwester Friederike Sophie Juliane Blume * 14.2.1810 in Hemmendorf + 1.3.1891 in Blankenburg 00 19.12.1841 in Dielmissen Heinrich August Carl Ahrendt Herzoglich Braunschweig-Lüneburgischer Gehülfsjäger in Dielmissen Vater: Revierförster zu Asse * 24.11.1810 zur Asse + 8.4.1876 in Blankenburg, später Förster zur Asse, 1842 Trautenstein
Folgender Brief von Lehrer Levin Blume an seine Schwester Friederike Sophie Juliane Blume nach Deutschland, wurde wieder ins Englische übersetzt, danach von meiner Freundin aus England und mir wieder ins Deutsche. Diese Übersetzung ins Deutsche war sehr schwierig. Dieser Brief befindet sich im Auswandererarchiv.
Worden, 26.1.1871
Liebe Schwester,
von allen Briefen, die ich nun bis jetzt aus Deutschland empfangen habe, Deinen vom 21.4. dieses Jahres, erreichte mich am schnellsten von allen, es dauerte weniger als 3 Wochen. Meine besten Absichten waren, Dir den Brief schnell zu beantworten und darum stellte ich Deinen Brief auf meinen Schreibtisch, wo ich ständig an ihn erinnert worden bin. Aber erst jetzt konnte ich meinen Beschluss umsetzten, und mich zu äußern. Vielleicht hast Du öfters darüber nachgedacht und meine Nachlässigkeit meiner Postsendungen bemerkt.
Obgleich ich nicht versuche, mich selbst zu rechtfertigen, glaube ich, dass ich eine bessere Entschuldigung habe, als Du.
Du hast mich 1 ¼ Jahr auf die Antwort meines letzten Briefes warten lassen, Du scholltest mich für meine Zögerung, ich habe Dir nicht erzählt, dass Du mehr Zeit zum Briefe schreiben hast, als ich. Außerdem habe ich so viel Treulosigkeiten erfahren und so viel Ungerechtigkeiten, die von den Leuten angelegt worden sind, was eben mehr entmutigend ist, was ich erlitten habe und erleide bis jetzt an vielen Niederlagen eben bis in meine eigene Familie. Ich finde, dass meine eigenen Hoffnungen zerschmettert worden sind und mein Leben so verzweifelt ist, dass ich ein alter Mann geworden bin, der nicht länger sein Leben ertragen kann. Gott ist mein Zeuge, dass ich mir mein Ziel in meinem Leben gesetzt habe, das sogar schon vor meiner Heirat, zu arbeiten und zu bewahren, sorgvoll in meinen Pflichten zu sein und sich festzusetzen in meinem erdlichen Los besonders in Haus und Familie und Gott ist auch mein Zeuge. Wie ich kämpfe so viel als menschlich üblich, möglich diese Ziele zu erreichen. Was habe ich vollendet?
Erdliche Besitzgüter für mich selbst, für meine Frau und meine Kinder habe ich genug und hinzufügend etwas, was so fern aller erdlichen Güter überwiegt ? Kummer und herzbrechend, das letztere, dass Du zwischen den Zeilen aus meinen letzten Brief gelesen haben muss, bitte gebe mir eine Vervollständigung und eine detaillierte Beschreibung von dem Grund meines Trübsals und teils, weil diese Wortzeilen besser mündlich übergeben werden können, als zu schreiben und teils es mehr Zeit und Papier in Anspruch nimmt, dieses alles zu schreiben. Dieses alles, was ich sagen will, meine Frau hat zu mir gehört von Anfang an. Wir haben in einem Team zusammengearbeitet und die Kinder erzogen, ich glaube, dass ich jetzt mehr zu frieden bin.
Wir freuen uns guter Gesundheit, für meine 58 Jahre bin ich außergewöhnlich gesund und das Gleiche ist für Louise mit ihren 51 Jahren wahr. Ludolph lebt noch auf der Farm seiner Schwiegermutter und es hat den Anschein, dass es ein wenig bequemer unter ihrer Führung ist, als unter den anführenden formenden Drang seines Vaters Autorität. Die Farm, welche er von mir erhält, ist noch unter der Kontrolle von anderen, sehr zu meinem Ärger. Wir haben für spärliche Gelegenheit die Nachricht ausgeschlossen, dass Ludolph seine Ängstlichkeit gegen mich überwindet und seine Furcht vor seinem Weib und Schwiegermutter und zu mir kommt um ihn in finanzielle Denkens zu helfen. Er hat gerade noch eine Tochter, ein Sohn, der später geboren wurde, ist in der Kindheit gestorben.
Sophie schien glücklich bis zu ihrer Hochzeit zu sein. Sie und ihr Mann, der ein Lieferant ist und ein gutes Einkommen hat, hat ein eigenes Apartmentgebäude in St. Louis, mit Hof und Garten und nimmt 40 bis 50 Dollar im Monat an Miete ein. Sie hat eine heitere kleine Tochter von 2 Jahren alt und ist wieder Erwartung.
Auf unserer Fahrt zum Markt, für welche die Mutter gewöhnlich einen von den Jungen mich begleiten lässt, übernachten wir in Sophies Haus und Sophie besucht uns, sie zieht ruhig durch die Geländestraße von St. Louis durch unsere Nachbarschaft. Sophie und vor allem ihr Mann schienen sehr rücksichtsvoll zu sein, überhaupt nicht interessiert an Tratsch, im Gegensatz zu Ludolph, der kürzlich für immer für alle Zeit drohte und sich gerade über allen Tratsch, den er zu hören bekam, aufregte und frech war. Außerdem, wenn es nach Mutter ginge, Sophie würde nach langer Zeit auch ihren Anteil ihres Vaters Besitz erhalten. Meine Erfahrung mit Ludolph haben mich abgeneigt gemacht, wie immer und deshalb hat Sophie bis jetzt nur eine bescheidene Ausstattung erhalten, ferner Betten, Bett- und Tischwäsche, Handtücher und Zeug, sie hat eine Milchkuh erhalten, Wert wenigstens 50 ½ Dollars und einige Hühner, alles, welches die Stadt sehr interessant finden musste, 150 Dollar für die Möbel usw. und außerdem dieses, wir haben ihr jedes Jahr ein fettes Schwein gegeben und wie Du Dir vorstellen kannst, außerdem Mehl und andere Nahrungsmittel und Material, so gut wie 5 oder 10 Dollars nun, und dann für ein neues Kleid. Ich glaube dies ist genug für die Zeit der Existenz und junge Leute können daraus lernen, das Beste aus ihm zu machen, so wie ich es tat. Obwohl ich weit weniger in meiner Jugend hatte, können sie weniger besorgt sein über das was sie eines Tages besitzen werden. Als Sophie und ihr Mann nach ihrer Heirat die Heimat verließen und nach Sankt Louis gingen, passierte es mir, dass ich krank wurde. Darum konnte ich sie nicht begleiten, um ihnen zu helfen, sich einzurichten. So versprach ich ihr, so schnell wie möglich zu kommen und belehrte sie, vorauszugehen und die meisten möglichen Einrichtungen zu kaufen und mit diesem mein Konto zu belasten.
Inzwischen bereitete ich eine detaillierte Einkaufsliste vor und dachte an viele Überraschungspunkte für einen Mann in meinem Alter und ich freute mich auf den Spaß und den Gefallen dieser Pflicht.
O, weh, als ich ihr Haus in Sankt Louis erreichte und zu meinem Erschrecken sah, welche Möbel sie schon erworben hatten, ich notierte, dass sie nämlich den Lebensstil meines Vaters übertrafen und ich entschied schnell meine Einkaufsliste in meine Tasche zu tun und übergab ihr mein begrenztes Kapital von 150 Dollar mit dem unaussprechlichen aber mit einbezogenen Befehl: ?Guckt, Kinder, ihr müsst Eure Mäntel zerschneiden zu bewilligen das verfügbare Material.?
Die 2 Jungens, Wilhelm und Louis, 19 ½ und beinahe 17 Jahre alt, sind groß und stark, aber sind undiszipliniert und gehen nach den Kohlenbergs. Ich habe viele Enttäuschungen mit ihnen gehabt, hauptsächlich der ältere, durch ihn wird der jüngere verdorben. Mehrere Male habe ich ihm verdammt und war nahe daran, ihn von zu Hause wegzuschicken und das Farmland zu verpachten. Wilhelm war bereits von alleine von zu Hause fort, obwohl, wie wir später herausfanden, verbrachte er seine Zeit bei Sophie. Aber Mutter kommt immer als Retter für die Schufte und behauptete, dass alle Jungens dieses Alters so sind.
Die 2 Mädchen, Louise und Elise, 13 und 8 Jahre alt, sind gesund und anziehend und haben nun noch den Dritten geformt ? unparteiisch ? eine Gruppe in unserem Haus; aber ich befürchte, es wird nicht mehr lange dauern, bis sie wie die Jungens auf der Seite ihrer Mutter sein werden, die immer bereit ist, zu entschuldigen und sie in Schutz zu nehmen.
Ich werde meine amtlichen Pflichten am 24. Februar dieses Jahres abgeben. Nach 16 Jahren ermüdenden Anstrengungen, ertragen von Undankbarkeit und beschimpfen von den Menschen, dieser Schritt wird mir aufgezwungen, berücksichtigt man mein Alter und andere Umstände. Am 24. Februar 1867 weihte ich eine neu gebaute Kirche ein, die in gemeinschaftlichen Besitz erstellt wurde, dann wurde der Pastor in dieser Gemeinde für eine 4-Jahresfrist gewählt. Diese Gemeinde ist ein Teil der Einwohner von Dielmissen, Hunzen und anderen Teilen Deutschlands. Sie hätten mich nicht zu ihren Pastor gemacht und hätten wie in den vorhergehenden Jahren, abhängig von dem Dienst der anderen Predigern in den Gemeinden, wenn Blume nicht mitgewirkt hätte und eine beträchtliche Summe zu dem neuen Gebäude beigesteuert hätte und außerdem sich mit einem kläglichen Gehalt begnügte. Ich wirkte mit und führte mehr am Gebäudeentwurf aus, als jeder andere, für Gehalt, ich war zufrieden mit 70 Dollar für eine Predigt jede 2. Woche und an den Festtagen, für 5 Monate als Schullehrer, 5 Tage in der Woche, 5 Stunden am Tag, 200 Dollar, außerdem war ich sicher, dass ich die Rechte und Privilegien der Mitgliedschaft habe. Weil die Gemeinde nicht so groß war, eben dieses Versprechen schien zu viel für sie zu sein, und ich akzeptierte ihr Gesuch, die letzten 3 Jahre war mein ganzes Gehalt auf 200 Dollar reduziert, mein Schulunterricht war auf 3 Tage in der Woche reduziert. Das ich die Schwierigkeiten von meinem doppelten Amt ertrug, ohne etwas zu sagen, aber doch machte ich genug Feinde und ertrug ihre Undankbarkeit, Betrug, Erniederung und Gaunerei. In den vorderen Reihen meiner Feinde sind Conrad Kohlenberg und seine Frau, so gut wie Albrecht von Tuchtfeld, leider mein nächster Nachbar und Freund von Ahrendt. Als sich das letzte Halbjahr meiner Zeit, der 4 Jahresrythmus, meines Dienstes näherte, nahm ich die Nachricht meiner Feinde wahr, einige waren von ihnen noch Mitglieder von anderen Gemeinden, verleiteten meine Gemeinde mich ruhig aus meinem
5. Dienstjahre heraustreten zu lassen, so dass sie Gefallen hatten, meinen Dienst jeden Tag zu beenden. Jedoch war ich zu klever für sie und kündigte eines Sonntags ein Treffen an, zum Zwecke der Wahl des neuen Pastors. Die Mitglieder dieser Zusammenkunft drückten überempfindliche Überraschung aus, als ich ihre Pläne von einem neuen Pastor erwähnte, bei einer Fahrt, bei der ich mich einigen anvertraute, aber sie gaben sich fremd, als sie meine 6 Monate Meldung behandeln, zu einer erneuten Dienstzeit. Ich machte es verständlich, dass eine Berücksichtigung von einer weiteren Dienstperiode nebensächlich sei, erst muss ich eine Vertrauungsfrage stellen: ?Ist die Gemeinde für oder gegen den gegenwärtigen Pastor?? Ich lasse sie abstimmen und das Resultat zeigte 5/6 in meiner Gunst und 1/6 dagegen, dies schließt meine Stimme mit ein. Hierauf drückte ich meine Willigkeit aus, meine Wiedereinstellung zu berücksichtigen, aber ohne Beschränkung auf 4 Jahre, aber länger.
Der 1. Teil meiner Bemerkung brüstete ihre Ohren, aber die letzte Hälfte erschien sie kampfbereit, ich bekam mehr Urteilsverkündigungen zu hören, als das ich ihr entehrendes Verhalten zur Rede stellen konnte und am Ende lehnte ich ihr Angebot ab. Was die Resultate bis nun auch gewesen sein sollten, so werden sie bis ins Unbestimmte unverlässlich sein. Jedoch erwarte ich, dass sie mir Gerechtigkeit widerfahren werden wie ein Kameradmitglied. Falls sie es nicht tun werden, werde ich Ausgleich verlangen für alle meine Bemühungen und Kosten und lasse sie für all meinem Verdruss im Zusammenhang mit dem Bauprojekt zurückzahlen.
Das waren 2 Themen ? Familie und Beruf ? auf die, welche ich diese vielen Worte verwendet habe; nun kommt das Dritte ? wie der Krieg Dich ergreift und Dein Sohn Carl. Ich sollte es vor langer Zeit in diesem Brief erwähnt haben, aber Du weißt, von dem Überfluss des Herzens, des Mundes, in diesem Federhalter sprechend. Hiermit gebe ich Dir nicht den Eindruck, dass ich niemals an Dich gedacht habe. Im Gegenteil, lass mich Dich versichern, dass ich oft an Dich denke, vor allem, wenn der Krieg diskutiert wird, oder, wenn ich Kriegsneuigkeiten in der Zeitung lese.
So da ist viel zu sagen, ich will eine Grenze in meinem Schreiben über den Krieg setzen. Dies alles will ich sagen, dass der frühe Erfolg der deutschen Kriegsmacht andeutet, dass der Krieg schneller beendet sein wird, als es allgemein in Aussicht gestellt wird. Wenn Carl ihn übersteht, wird er die Gelegenheit haben, eine gutbezahlte Stellung zu erlernen. Ich verstand, dass er seinen Standort bei der braunschweigischen Truppe am Loire-Fluss in Südfrankreich hat und es scheint, dass eine Entscheidung, 2 bis 3 Tage Schlacht, die dort bei den Deutschen gewonnen war, fiel. In einem Brief vom Großkind von Friedel Meyer aus Dielmissen an Wilhelm Kohlenberg hier, las ich zu meiner Überraschung, dass Carl mit einer Tochter vom Schäfer Kohlenberg von Dielmissen verlobt ist. Danke für die verschiedenen Neuigkeiten, Zeitungsnotizen, die Deinen letzten Brief für mich bestimmen. Bevor ich diesen Brief beendige, ausgenommen Deinen Brief, Fragen, die Du gestellt hast, antworte. Von Ahrendt hatte ich eine lange Zeit nichts gehört bis ich plötzlich letzten Herbst einen Brief von ihm erhalten habe, in welchen er berichtet, dass er an irgend einen Tag Amerika verlassen wird und nach Deutschland zurückkehren wird. Er berichtete auch, dass Minna wieder elend ist und das Karl in der Nähe von Paris stationiert ist. Wenn Ahrendt bereits Euren Ort erreicht hat, welches ich eher bezweifle, wünsche ich ihm alles Gute, obwohl die Andenken, die er vom Dienst zurückhinterlassen hat, Zweifel aufwerfen von der Erfüllung meiner Wünsche.
Vor über einem Jahr hatte ich einen interessanten Brief vom Wollgroßkaufmann Wilhelm Meyer jun. aus Dielmissen erhalten, welchen ich in fälliger Zeit beantworte. Vor wenigen Tagen hatte ich noch einen interessanteren Brief vom Bäckermeister Heinrich Meyer aus Hannover bekommen, der vormals eine kleine Bäckerei hatte, als Bäcker Heinrich bekannt. Ich würde gern seinen Brief mit einschließen, um Euch an seiner Natur erfreuen zu lassen und an seiner freundlichen literarischen Ausdrucksweise, aber ich muss ihn als Andenken behalten. Ferner habe ich keine Zusage, dass Du an diesen rechtschaffenen jungen Bursche Dich erinnern würdest. Er schreibt, dass er nachdem er für eine Weile in Bodenwerder gelebt hatte, 6 Jahre in Hannover als Bäckerlehrling verbracht hat, dann 5 Jahre als ein Geselle in Koppenhagen, Stockholm, Petersburg und Wien verbracht hatte, er arbeitete fleißig und verdiente über 500 Taler. Im Alter von 31 Jahren setzte er sich als Bäckermeister in Hannover fest, heiratete eine Zimmermannstochter und nun hat er eine 7 Jahre alte Tochter. Sein Geschäft ist nun Schuldenfrei, es hat einen Wert von 12000 Taler und ferner hat er eine Fabrikanlage hergestellt, für welche er große Hoffnung hat. Er erzählt mir von seinen unvergesslichen und beliebten Lehrer, er hat eine warme Erinnerung an den Unterricht, den er von mir empfangen hatte und ladet mich und meine Familie ein, ihn für einige Zeit zu besuchen und zuletzt bittet er mich, ihn zu beehren, indem ich ihm ein paar wenige Zeilen schreibe. Ich erzähle Dir, Schwester von beiden diesen Briefen und besonders den letzteren. Sie haben mir in meinem alten Tagen viel bedeutet und in meinem Unglück. Ich muss bald Bäckermeisters Brief erwidern.
Von Dielmissen sind 34 junge Männer im Krieg, unter ihnen sind 3 meiner Frau Halbbrüder, 3 verheiratete Männer der Vollmeier sind auch in der Armee: August Kohlenberg, Hermann Ahlswede und Vogelsang. Neffe Ludolph ? wenn ich ihm das sagen soll ? wird er auch hingehen?
Seit dem 1. Mai 1869 habe ich 70 Acres (Acker: 1 Acre = 40,4678 Ar) Land käuflich dazubekommen (gleichwertig 103 Acres bei Dielmissen vergleichbar). Dieses Land grenzt an meine alte Farm und macht eine große Verbesserung aus. Ahrendt wollte liebend gern diese Farm bekommen. Die Kohlenbergs und die Albrechts wünschten mir dieses Eigentum nicht und strengten sich gleich an, andere zu bewegen, es mir vor meiner Nase weg zu kaufen, wie da Sprichwort sagt, ich bezahle fortan einen hohen Preis, es kostete daraufhin 1700 Dollars. Ich war imstande das Geld bar zu bezahlen und hatte es nicht nötig mir etwas Geld zu borgen. Eine unglückliche 72 Jahr alte Frau lebt augenblicklich auf diesem Besitz und ich muss sie kostenlos den Rest ihres Lebens dort leben lassen, diesen Verlust von Miete aus meiner Tasche verdanke ich den ränkevollen Feinden. So darf ich niemals in meinem Leben dieses Land benutzen, zuletzt habe ich es sicher bei meinem Erbe. Vor einigen Jahren zwischen Ludolphs Ort und meinem, waren die meistbietenden (höchsten) Verkäufe und Kohlenbergs baten Ludolph, sie nicht zu überbieten. Ludolph kam zu mir und legte es mir nahe, dass wir es kaufen sollten, es macht einen günstigeren Zusatz zu unserem Eigentum als zu Kohlenbergs. Dies war wahr genug und ferner würde es mir einen besseren Zutritt zu meinem Hauptteil meiner Landstraße geben. Aber ich sagte zu Ludolph, lass es uns nicht kaufen und lass uns die Preise nicht wegrennen lassen vor den Kohlenbergs, lass es ihn haben, weil er nichts hat, und er bekam es für einen vergleichsweise geringen Preis.
Hat sich Minna gut eingerichtet? Schreibt Carl Dir zuverlässig? Gott soll ihn beschützen und ihn jeden Weg führen. Wenn Du zufällig für einige Zeit Dielmissen besuchst, dann sammele für mich eine Menge Neuigkeiten.
Im Falle, dass der alte Richter noch lebt und nicht sterben kann bis er von mir hört, ob ich glücklich bin, du darfst ihm das sicherstellen, dass ich glücklich bin und ihm für seine Hilfe danke, die mich hier herbrachte.
Nun lebe wohl, liebe Schwester!
Herzliche Grüße von mir, meiner Frau und meinen Kindern an Dich, Minna.
Beste Glückwünsche zu Deinem kommenden 61. Geburtstag.
Schreibe bald zurück.
Dein treuer Bruder
L. Blume
- [S50] STA Wolfenbüttel.
Am 31 Jan 1850 nach Worden II / Nord Amerika ausgewandert
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