Quellen |
- [S50] STA Wolfenbüttel.
Louise Becker, einzigstes Kind. Die Brauteltern sichern den bereits vor der Ehe der Tochter gezeugten Sohn Heinrich Christoph August ihren Vollmeierhof 36 zu. Bräutigam bekommt vom Vater Hof 46 .
40 Neu 4 Nr. 1450 Niedersächsisches Landesarchiv-Staatsarchin Wolfenbüttel
Testament von Johanne Christine Luise Ahlswede, geb. Becker, geb. am 30.5.1804 + 8.3.1885
Geschehen zu Dielmissen von Seiten Herzogliches Amtsgericht Eschershausen am 18. Februar 1874
Gegenwärtig Amtsrichter Schilling,
Protokollführer Ruhtenbach
Auf Antrag der Witwe des Vollmeiers, Leibzüchter Christoph Ahlswede hierselbst, waren die Seitsgenannten am heutigen Tage hierher gereist. Man traf die Witwe Ahlswede in ihrer, linker Hand der Hausflur belegenden Wohnstube auf einem Sofa liegend und anscheinend krank an. Dieselbe war, wie eine mit ihr angestellte Unterredung ergab, völlig dispositionsfähig und trug darauf vor: Ich bin die Witwe weiland Vollmeier, Leibzüchter Christoph Ahlswede, Louise, geb. Becker, 68 Jahr alt und sind aus meiner Ehe 2 Töchter geboren, nämlich
1) Die Ehefrau des Vorstehers Brand hierselbst, Louise, geb. Ahlswede
2) die Ehefrau des Vollmeiers Hundertmark, Lina, geb. Ahlswede, hierselbst, am Leben.
Diese meine beiden Töchter setze ich nun hiermit zu meinen Erben ein, jedoch unter folgenden näheren Bestimmungen:
Mein Vermögen besteht in Kapitalien zu etwa 6400 Taler, so wie ferner in Mobilien, Betten, Leinen und Drell. Meine beiden oben genannten Töchter sollen sich in meinem dereinstigen Nachlasse gleichmäßig teilen, indes sollen davon zuvorderst folgende Legate ausgezahlt werden:
1) Der Schäferknecht Heinrich Jacob hierselbst soll 3 Monate nach meinem Tode die Summe von 200 Talern erhalten,
2) die Witwe des Stellmachers Beiße zu Eschershausen, verwitwete Meyer, Wilhelmine geb. Ahlswede, zur Zeit in Berlin, soll jährlich 30 Taler erhalten, welche Summe ihr meine Töchter zu gleichen Teilen zu berichtigen haben. Diese Summe soll gleichfalls 3 Monate nach meinem Tode fällig sein und dann für jedes Jahr von meinem Todestage angerechnet, bewilligt werden. (Henriette Caroline Wilhelmine Ahlswede * 17.8.1814 Eltern: Vollm. Christoph Ahlswede und Dorothee Vespermann
00 1. Ehe 24.3.1836 Ernst Friedrich Christian Wilhelm Meyer, Stellmacher in Eschershausen 00 2. Ehe Beiße)
3) Meine Großtochter, Luise Schütte soll 3 Monate nach meinem Tode 1000 Taler erhalten und außerdem das Bett nebst Bettstelle, worin sie jetzt schläft, und den vorhandenen neuen Koffer, sowie eine Kommode.
4) Meine Tochter Lina, verehelichte Hundertmark, hat zurzeit nur ein von 3 Jahr alten Sohn und soll dieser gleichfalls
1000 Taler erhalten, von welcher Summe indes die Mutter bis zum zurückgelegten 21. Lebensjahr dieses Sohnes meine Tochter noch mehr Kinder geboren werden, so sollen diese sämtlichen Kinder in den oben erwähnten 1000 Taler gleichmäßig teilen.
Wenn einer meiner eingesetzten Erben sich gegen diese Bestimmungen irgend wie auflehnen sollen, so soll derselbe vollständig oder bis auf den Pflichtteil enterbt sein.
Ich bitte diese letztwillige Erklärung zum gerichtlichen Depositum zu nehmen, mir einen Schein darüber zu erteilen und solche auf jede mögliche Weise aufrecht zu erhalten. Der Kreiscommunalkasse vermache das Gesetzliche.
V. g. d. u. gez. +++ der Witwe Ahlswede in fidem Rustenbach
Demnach die Witwe des Vollmeier Leibzüchter Christoph Ahlswede, Louise, geb. Becker, zu Dielmissen, am 18. d. Monats ihre letztwillige Verfügung zu Protokoll vorgetragen hat und solche zum gerichtlichen Depositum genommen ist; so wird derselben darüber diese Bescheinigung erteilt.
Eschershausen, 19. Februar 1874 Herzogliches Amtsgericht ASchilling
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