Flugdaten:

Datum: 03.05.2009 geplante Strecke:
OLC: 486 km Flugzeugtyp: Cirrus VTC
Karte: Bemerkung:

Der Wetterbericht war recht optimistisch für diesen Tag und hatte im Westen gute Thermik vorhergesagt. Nach dem Start, einer ersten Orientierung einigen Funksprüchen der Piloten war klar, das im Osten nichts geht. Bei geringer Wolkenbasis ging es dann entlang der Nordkette vorsichtig nach Westen. Ab dem Hirschberg ging es dann zusammen mit Ute Baranowski recht gut voran.

Meine Idee war, weiter entlang der Nordkette der nach Westen zu kommen. Deshalb habe ich in Füssen den Weg über das Tal gewählt, wo einige Wolken Thermik anzeigten. Das war offenbar ein Fehler, denn ich war bald tiefer als mir lieb war und es dauerte einige Zeit bis ich wieder oben war. Damit war auch ein Stück des Optimismus weg und mehr Vorsicht angesagt. Jedenfalls habe ich die Thermik weiter im Westen nicht mehr so optimistisch beurteilt und mit 13:30 viel zu früh den Rückzug angetreten. Jan und Ute wollte ich aber nunmehr auch nicht hinterherhecheln, die das Lechtal aufwärts weitergeflogen sind. Außerdem kannte ich die Gegend nicht so genau, mein Seeyou war ausgefallen und ich wollte auch nicht mit der Karte hantieren. Deshalb war die Idee, weiter, ins Inntal zu fliegen, entweder um von dort Richtung Engadin weiterzufliegen oder über die Nordkette Richtung Heimat zu kommen.

Ein weiterer Fehler war, den Plan Engadin nicht konsequent verfolgt zu haben, indem ich nicht über den Fernpass geflogen bin. Ich wusste, das der Wetterbericht für das Engadin gut war und im nachinein wäre es für die Streckenführung besser gewesen, selbst wenn ich wenigstens bis zum Venet Berg gekommen wäre. Außerdem war es mit 14:00 immer noch früh am Tag. Ausschlaggebend dafür war die Wolkenoptik, die entlang der Zugspitze besser aussah. Die Wolken, die ich über dem Fernpass und im Inntal sehen konnte waren vergleichsweise konturloser. Außerdem konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt vorstellen, das sich auch der morgens noch tote Osten im Laufe des Tages entwickelt habe.

Über Seefeld hatte ich einen schönen Bart, die Entscheidung nicht entlang der Innsbrucker Nordkette sondern in den Karwendel zu fliegen war wiederum der Wolkenoptik geschuldet. Ein kräftiger Bart bei Scharnitz gab mir die notwendige Höhe dazu. Das Karwendel selbst war zu diesem Zeitpunkt durch breitlaufende Wolken schon weitgehend abgeschirmt, so dass ich mich am Demmeljoch entscheiden musste, durchs Achental nach Süden zu fliegen in der Hoffnung am Rofan wieder hoch zu kommen oder aber wenigstens im Inntal zu landen oder aber mit etwas Glück noch nach Kufstein zu kommen. Der Rofan brachte mich aber glücklicherweise an seiner Südwest-Ecke wieder nach oben.

Die Wolkenoptik im Zillertal war attraktiv, so dass ich das Inntal gequert habe mit der Idee das Pinzgau runter nach Osten zu fliegen, vielleicht bis zum Hochkönig. Aber ab Pass Thurn war klar, das daraus nichts werden konnte. Die Wolken waren an den Leogangern und Loferern und an der Nordkette kräftig, so dass die Idee entstand möglichst nah an Salzburg zu kommen und dann wieder so weit wie möglich entlang der Nordkette nach Westen zu fliegen. In Ruhpolding war ich noch mal tief und mit der Erkenntnis das auch geringes Steigen meine Situation nur verbessern könne, ging es dann auch wieder hoch. Am Wendelstein stand noch eine große und kräftige Wolke, die ich noch bequem erreichen konnte. Weiter im Westen gab es nichts gescheites mehr und ich wollte die sichere Heimkehr auch nicht gefährden.