Flugdaten:

Datum: 28.07.2008 geplante Strecke: Nach Osten
OLC: 403 km Flugzeugtyp: Cirrus VTC
Karte: Bemerkun

Die Thermik ging recht früh los, bereits um kurz nach 7:00 UTC standen die ersten Quellungen am Geiglstein. Es ging dann mit Basishöhen unter 2000m los. Am Ulrichshorn ging es auf 2200m. Weil es ein Wochentag war, bin ich auch schön brav um das Hochfilzer Schießgebiet herumgefolgen und habe unterweg nur wenig Höhe verloren, so dass ich sogar am Buchensteinhorn noch unter Grad (vergeblich) suchen konnte und trotzdem noch am Asitz in brauchbarer Höhe über Grat angekommen bin.

Von dort ging es zügig zum Hundstein und von dort weiter zum Bernkogel. Der Weiterflug zum Kreuzkogel war so nicht geschickt, denn ich kam unter Grat an. Nach einigem Suchen vor dem Hang fand ich dann den Bart, der mich zügig wieder nach oben beförderte. Das war wohl die kritischste Stelle des ganzen Fluges. Aber ich bin konsequent an der Stelle geblieben, an der ich in der ersten Suche Steigen verspürt hatte. Ich bin nicht auf Besseres hoffend am Hang nach Norden oder Süden weitergeflogen, was die Alternative vor einer möglichen Außenlandung im Gasteiner Tal gewesen wäre. Dieses Durchhalten war wohl der Lerneffekt des Tages.

Nach dem Bart am Kraxentrager war ich der Meinung, das der NO-Wind eigentlich für die Wolken über dem Hauptkamm am Tauerntunnel verantwortlich sein müssten. Ich sah mich schon wie im letzten Jahr direkt über dem Hauptkamm in Linie nach Osten fliegen. Aber auf der Nordseite wollte sich kein richtiges Steigen einstellen und den Grat auf die Südseite mochte ich aus strategischen Gründen nicht überfliegen. So habe ich diese Wolken nicht nutzen können, denn sie müssen ja wohl an den Südhängen aus dem Süden gespeist worden sein. Nachdem ich auch über Obertauern an der Südecke am Südhang auf der Nordseite dann ohne Steigen auch ordentlich unter Grat war, sah ich mich gezwungen, wieder zum Höhe tanken zu den niedrigeren Graten nach Norden ausweichen. Das war natürlich ein großer Umweg und ich war mit meinen Entscheidungen und Überlegungen in dieser Phase überhaupt nicht zufrieden. Franz Baierschmidt ist gleich weiter nördlich geblieben und ist mir damit davongeflogen.

Danach begann es richtig gut zu laufen, fast immer unter der Wolkenbasis mit wegdrücken der Höhe ging es jetzt zügig nach Trieben. Ich habe unter der letzten Wolke vor Trieben gewendet, weil ich hier keine Zeit verlieren wollte, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch im Sinn, bis zum Gerlos zurückzufliegen. Deshalb wollte ich hier keine Zeit verschwenden. Auf dem Rückweg sah ich, das sich direkt über dem Dachstein ein Schauer ausregnete, der in der Höhe seinen Turm nach Süden ausdehnte und damit einen Teil meines Rückweges beschattete. Dennoch hatte ich genau dort, südlich von Schladming, den besten Bart des Tages. Das Schauer muss wohl die Umgebung entsprechen labilisiert haben. Ab jetzt gab es voraus nur noch große, dunkle Wolken mit entsprechenden Türmen in der Höhe, die aber hervorragend zogen.

Bei den drei Brüdern war es dann vorbei, es begann zu regnen, was an der scharfen Kursänderung Richtung NE gut zu erkennen ist. An einen Weiterflug in den Pinzgau war damit nicht mehr zu denken, voraus war fast keine Sonne mehr zu sehen. Von jetzt an begegnete mir im Norden eine Thermik, die sehr zerrupft und ruppig und schwer zu zentrieren war. Über Dienten ging es zum steinernen Meer und von dort nach Westen und dann Richtung Unterwössen. Südlich des Kaisers standen Schauer und sehr hohe Queller, nördlich davon im Kössener Tal waren keine Wolken mehr, offenbar alles von den Quellern abgesaugt. Lediglich über den Achentaler Bergen und dem Hochries standen noch Wölkchen und es entstand die Idee, so weit es geht dort noch in den Westen zu fliegen. Am Hochries angekommen war sogar eine Wölkchenstrasse zum Wendelstein markiert, aber leider nicht über dem Kranzhorn. Da ich abends noch abreisen wollte, habe ich dann keine Außenlandung mehr riskiert und bin heimgeflogen. Es wäre toll gewesen, wenn dieser Flug meinen bis dahin schlechtesten Flug im OLC ersetzt hätte. War aber leider nicht.

Nach den heißen und Achental geprägten, mühseligen Flügen an den Tagen vorher war das heute doch ein sehr würdiger und passabler Saisonende- und Abschieds-Flug!